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WhatsApp arbeitet unter dem Druck der Europäischen Union (EU) an einer bedeutenden Neuerung: der Interoperabilität mit anderen Messaging-Diensten. Diese Entwicklung ist eine direkte Antwort auf den Digital Markets Act (DMA) der EU, der große Technologieunternehmen dazu verpflichtet, ihre Messaging-Plattformen für den Austausch mit anderen Diensten zu öffnen. Ziel ist es, Nutzern die Kommunikation über verschiedene Messaging-Apps hinweg zu ermöglichen, ohne dass sie dafür jeweils separate Konten anlegen müssen. Ein Beispiel hierfür ist die Einführung eines neuen Bildschirms in einer Beta-Version von WhatsApp, der „Third-Party Chats“ genannt wird und die Grundlage für diese Interoperabilität bildet.

Die technische Umsetzung dieser Interoperabilität wirft jedoch Fragen auf, insbesondere in Bezug auf die Beibehaltung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE), die für die Sicherheit der Kommunikation entscheidend ist. Eine der diskutierten Lösungen sind sogenannte „Bridges“, die zwischen den verschiedenen Messaging-Diensten vermitteln könnten, ohne die E2EE zu kompromittieren. Diese Bridges könnten lokal auf den Geräten der Nutzer laufen und so die Sicherheit der verschlüsselten Kommunikation gewährleisten.

Ein weiteres Problem ist die Identifikation und Adressierung der Nutzer über verschiedene Plattformen hinweg, da für den Austausch verschlüsselter Nachrichten klare Identifikationsmerkmale erforderlich sind. Es gibt derzeit kein zentrales oder dezentrales System, das eine Telefonnummer, E-Mail-Adresse oder eine andere Kennung zuverlässig mit dem passenden öffentlichen Schlüssel einer Person verknüpft. Eine kurzfristige Lösung könnte darin bestehen, dass sich Nutzer bei mehreren Gatekeepern identifizieren, wobei andere Dienste diese Verifikation nutzen könnten. Langfristig könnte sich jedoch ein neuer Industriestandard entwickeln, der auf bereits bestehenden Lösungen aufbaut.

Die Einführung der Interoperabilität durch WhatsApp unter Beibehaltung der E2EE stellt eine technische Herausforderung dar, die das WhatsApp-Team in den kommenden Monaten meistern muss, um den Anforderungen der EU zu entsprechen. Diese Entwicklung könnte die Art und Weise, wie wir Messaging-Dienste nutzen, grundlegend verändern und sowohl für Nutzer als auch für die Branche weitreichende Konsequenzen loo haben.

Quelle: TechCrunch, Netzpolitik.org

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By lars

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