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Wir kennen die berechtigten Diskussionen in den sozialen Medien und Nachrichtenportalen über eine sinnvolle und effektive Möglichkeit Menschen in einem bestimmten Bereich des Landes vor einer Gefahr schnell zu warnen.

Sirenen und das Cell Broadcasting sind zwei effektive Möglichkeiten dies umzusetzen ohne auf das Internet und Mobilfunknetz zurück greifen zu müssen.

Leider wurden in den letzten beiden Jahrzehnten immer mehr Sirenen abgebaut, weil es für BOS Behörden immer mehr digitale Alarmierungsmöglichkeiten gab.

Meist nur in den ländlichen Regionen sind diese geblieben und werden einmal im Monat getestet.

Damit fällt diese Möglichkeit fast weg. Bleibt noch das Cell Broadcasting.

Dabei kann ein Netzbetreiber alle Teilnehmer in einer Mobilfunkzelle gleichzeitig informieren. Dies wird bereits erfolgreich in den USA für die Vermisstensuche und für die Tornadowarnung eingesetzt.

Hier müsste dies auch möglich sein. Ein Telekom Sprecher im ARD Interview sagte folgendes:“Wir sind Partner der öffentlichen Hand und unterstützen dabei gern. Hierzu braucht es klare Anforderungen und Investitionen.“

Dies finde ich persönlich als riesen Frechheit. Denn dieser Dienst wird seit 1999 von asiatischen, amerikanischen und europäischen Netzbetreibern eingesetzt. In Deutschland ist die Funktion nicht bei allen Betreibern aktiviert, aber praktisch alle Handys und Smartphones unterstützen Cell Broadcast.

Entwickelt wird Cell Broadcast vom GSM-Komitee der ETSI und 3GPP und ist Bestandteil der 2G-, 3G-, 4G- und 5G-Mobilfunkstandards (Spezifikation 3GPP TS 23.041).

Damit wäre das System quasi Startbereit wird nur nicht genutzt. Aus welchem Grund auch immer.

Wie man auf Wikipedia nachlesen kann wird dieser Dienst teilweise für Tarifinformationen genutzt.

Bleibt zu hoffen das etwas von Regierungsseite kommt und es die Netzbetreiber wieder einführen müssen. Denn was bringt die beste Warn App des Bundes, wenn im betroffenen Gebiet kein Internet und Strom gibt. Dann sind die Apps nämlich nutzlos.

Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit schreibt auf Mastodon dazu.

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lars

By lars

0 thoughts on “Cell-Broadcasting in der Diskussion – Frechheit der Telekom”
  1. NICHT die Mobilfunkbetreiber sind hier zuständig, sondern der Bund . Daher ist die Kritik an der Telekom voll daneben. Zitat aus dem Spiegel (Online) vom 21.7.2021: „Die EU hatte ein verbindliches Warnsystem per Cell Broadcast bis 2022 einführen wollen. Deutschland aber drängte auf eine Ausnahme und bekam sie“

    1. Ja klar liegt an erster Stelle am Bund. Wenn dieser das umsetzt liegt es an dem Netzbetreiber das einzurichten.

      Mir ging es nur um das Zitat des Telekomsprechers. Denn die Infrastruktur ist ja vorhanden. Also braucht es keine grossen Investitionen, nach meiner Meinung als Laie.

  2. […] Mich stört dabei eher das Wort. Zwingen. Gezwungen wird keiner an den Endgeräten. Denn man kann den Empfang einfach und dauerhaft abstellen in jedem iOS und Android Smartphone. Klar ist, das die Mobilfunkprovider mit ins Boot geholt werden müssen. (Hätte man eigentlich schon vor 20 Jahren machen sollen) . Was eventuell ein bisschen Arbeit auf sich zieht. Es dürfte eigentlich keine große Hürde sein die Cell-Broadcasting Technik gehört zum 2G,3G,4G,5G Standart. Wie hier beschrieben. […]

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