Intel hat in den letzten Jahren viele Beiträge zur Linux-Community geleistet. Bis zu 11 % aller Beiträge im Kernel-Zyklus 6.15 kamen von Intel. Doch wirtschaftliche Schwierigkeiten haben zu massiven Entlassungen und Umstrukturierungen geführt. Dabei verloren viele Spezialisten im Open-Source-Bereich ihre Jobs oder wurden auf andere Tätigkeiten verteilt. Das hatte zur Folge, dass die Pflege wichtiger Treiber, wie für USB4/Thunderbolt, zurückging.
Neue Ausrichtung auf Open Source
Auf der Intel Tech Tour Arizona 2025 hat das Unternehmen bekannt gegeben, dass es seine Strategie im Bereich Open Source ändern wird. Kevork Kechichian, Vice President of Software Engineering, erklärte, dass Intel künftig vor allem an Projekten arbeiten möchte, die dem eigenen Geschäft zugutekommen. Beiträge, die mehr den Konkurrenten gefallen, sollen in Zukunft weniger Priorität haben oder ganz entfallen.

Rückzug von Open-Source-Initiativen
Obwohl Intel betont, weiterhin stark im Open-Source-Bereich aktiv zu sein, zeigen die jüngsten Entwicklungen das Gegenteil. Die hauseigene Linux-Distribution Clear Linux wurde nach zehn Jahren eingestellt. Viele Mitarbeiter gingen zu Firmen wie NVIDIA oder Meta und haben dabei ihre Mitarbeit am Linux-Kernel aufgegeben. Diese Veränderungen bedeuten, dass Intel sich von der einst großzügigen Unterstützung für Open-Source-Initiativen zurückzieht. Die bisherige altruistische Haltung wird durch eine eigennützige Ausrichtung ersetzt.
Auch wenn Intel weiterhin zum Kernel und Open Source beitragen wird, ist die Frage, wie viel davon die Community tatsächlich profitiert. Die künftigen Engagements werden sich in erster Linie an den Interessen von Intel orientieren. Dies ist ein einschneidender Wandel in der Beziehung zu Linux und der gesamten Open-Source-Gemeinschaft.
Quelle: linuxnews.de