Hallo liebe Technikfreunde! Hast du schon mal von der Linux Shell Bash gehört? Sicher, sie ist im Grunde ganz in Ordnung. Aber wenn du viel Zeit im Terminal verbringst, könntest du dich vielleicht mal mit alternativen Shells auseinandersetzen. Sie haben oft kleine Komfortfunktionen zu bieten, die du bald nicht mehr missen möchtest. Immerhin wechselt auch ein Eremitenkrebs regelmäßig seine Schale, warum sollte das ein schlauer Linux-Nutzer nicht auch tun?
Eine Alternative: Fish
Fish (das steht für “Friendly Interactive Shell“) ist eine solche Alternative zur Bash. Sie wurde in Rust (zuvor C++) geschrieben und wurde von ihren Schöpfern als “eine Kommandozeilen-Shell für die 90er Jahre” bezeichnet. Fish ist kostenlos, Open-Source-Software und funktioniert auf allen Unix-Systemen, nicht nur auf Linux.
Features von Fish Shell
Fish unterscheidet sich durch eine Reihe von Merkmalen, die die Arbeit im Ubuntu-Terminal weniger frustrierend machen können: Sie hebt Syntaxfehler hervor, bevor du Enter drückst, schlägt Befehle auf der Grundlage deiner Historie vor und bietet wirklich hilfreiche Tab-Vervollständigung.
Fish hebt gültige Befehle in blau, ungültige in rot hervor und markiert verschiedene Teile von Befehlen mit unterschiedlichen Farben. Das macht es einfacher, Tippfehler zu korrigieren und komplexe Befehle zu lesen.
Autovorschläge und Abkürzungen
Eine tolle Funktion ist die Möglichkeit von Fish, Auto-Vorschläge zu machen: Während du tippst, zeigt Fish in grauem Text mögliche Befehls-Vervollständigungen an – basierend auf deinem eigenen Befehlsverlauf. Du kannst in Fish auch Abkürzungen erstellen. Das sind benutzerdefinierte Verknüpfungen, die zum vollständigen Befehl expandieren, wenn du sie eintippst.
Weboberfläche zur Konfiguration
Fish bietet ein webbasiertes Konfigurationstool, das es einfach macht, die Shell an deinen Geschmack anzupassen. Du kannst Farben anpassen, Funktionen anzeigen und deine jüngsten Befehle durchsuchen.
Fish tut ein paar Dinge anders als Bash, und das oft zum Besseren. So kannst du zum Beispiel Befehlsersetzungen in Klammern eingeben, ähnlich wie bei vielen Programmiersprachen.
Fish installieren und nutzen
Fish kann leicht aus den Ubuntu-Repositorien installiert werden. Die neueste Version ist sowohl über das offizielle Fish-PPA als auch direkt aus den Ubuntu-Software-Quellen verfügbar.
Wenn du Fish ausprobieren und zur Standard-Shell machen möchtest, musst du dich ausloggen und wieder einloggen. Aber Vorsicht bei der Verwendung von “chsh”, du könntest dich vorübergehend aus deiner Shell aussperren, wenn du den Pfad durcheinanderbringst.
Einige final Überlegungen
Fish ist ideal für die interaktive Terminalnutzung, ist aber nicht POSIX-kompatibel. Das bedeutet, dass nicht alle Bash-Skripte sofort laufen, ohne dass sie modifiziert werden müssen.
Im Vergleich zu Bash verbraucht Fish mehr Arbeitsspeicher, aufgrund ihrer zusätzlichen Funktionen. Auf modernen Systemen beträgt dieser Speicheranstieg jedoch nur etwa 4MB.
Für Ubuntu-Benutzer, die das Terminal nicht oft nutzen und nur auf ein paar kurze, einfache Befehle angewiesen sind, besteht kein zwingender Grund zum Wechseln. Aber wenn du die Befehlszeile regelmäßiger nutzt, wird dich Fish vermutlich erfreuen. Fish ist wie Bash, aber mit Gehirn.
Wer im übrigen noch mehr mit der Shell machen möchte, kann sich gerne meine Anleitung ansehen, wie man Ghost CMS via Docker installiert.
Artikelbild/Quelle: www.omgubuntu.co.uk