Neuer EU Gesetzesentwurf will Messenger interoperabel machen
Es gibt einen neuen EU-Gesetzes-Entwurf, die Entwickler von Messengern dazu verpflichten könnte, dass ihre Apps mit anderen Messenger zusammenarbeiten müssen. In einer Presse-Mitteilung der EU heißt es, dass sich die Gesetzgeber darauf geeinigt haben, dass die Unternehmen, die hinter WhatsApp, Facebook Messenger oder iMessage stehen, ihre Apps auf Wunsch der Entwickler von kleineren Messaging-Plattformen interoperabel machen müssen.
Dazu gibt es einen relevanten Teil der EU Presse-Mitteilung, darin heißt es „während eines fast achtstündigen Trialogs haben sich die EU Gesetzgeber dazu darauf geeinigt, dass die größten Messenger Dienste (wie WhatsApp, Facebook Messenger oder iMessage) sich öffnen und mit kleineren Messaging-Plattformen zusammenarbeiten müssen, wenn diese dies wünschen.“ Die Nutzer kleiner sowie großer Plattformen könnten damit untereinander Nachrichten austauschen, Dateien verschicken oder Video-Anrufe über verschiedenen Apps tätigen und hätten somit eine größere Auswahl.
Was die Interoperabilitätsverpflichtung für soziale Netzwerke angeht, so waren sich die mit Gesetzgeber einig, dass solche Interoperabilitätsbestimmungen in Zukunft geprüft werden sollen. Aktuell ist das Gesetz noch nicht in trockenen Tüchern, die Formulierung lässt aber darauf schließen, dass Unternehmen wie Apple und Meta dazu gezwungen werden könnten, ihre Messagingdienste gegenüber anderen zu öffnen.
In Zukunft könnte es also so aussehen, dass ein WhatsApp Nutzer auf einem Android-Gerät, oder am Windows Rechner zukünftig mit iMessage Nutzern auf Apple Geräten kommunizieren könnten. Auch Verbindung zwischen Telegramm und WhatsApp oder Facebook Messenger wären dann möglich. Dies wird aber dann auch nur passieren, sollte das Gesetz in Zukunft inkrafttreten.
Rein technisch wäre das garantiert schon möglich. Aber gerade Apple hat, ein berechtigtes Interesse ihren iMessage Dienst geschlossen zu halten, damit mehr Nutzer iPhones kaufen.
Sollte dieser Gesetzesvorschlag allerdings in Kraft treten, werden die Unternehmen gewissermaßen gezwungen, die Interoperabilität umzusetzen, denn laut Presse-Mitteilung der EU können die Unternehmen mit einer Geldstrafe von bis zu 10 % seines weltweiten Jahresumsatzes verhängt werden. Bei wiederholten Verstößen steigt die Strafe auf bis zu 20 %. Auch wenn es dazu kommen sollte, stellt sich für mich die Frage des Datenschutzes. Denn Dienste wie Telegram oder iMessage respektive FaceTime sind in nicht EU Ländern ansässig. Inwieweit das dann kompatibel ist mit der DSGVO, bleibt glaube ich abzuwarten.
Wenn es dazu kommen sollte, dass verschiedene Messenger kompatibel sind, frage ich mich, wie das technisch funktionieren soll ohne die Weitergabe von Telefonnummer und anderen Daten. Messenger wie Telegram können recht anonym genutzt werden. Signal und WhatsApp sind an eine Mobilfunknummer gekoppelt. Matrix, oder Threema hingegen nicht. Wie sollen die untereinander agieren können?
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