Wasseraufbereitung in Schwimmbädern: Hallenbäder, Freibäder und Freizeitbäder
Die Wasseraufbereitung in Schwimmbädern ist ein essentieller Prozess, um die Gesundheit und Sicherheit der Schwimmer zu gewährleisten. Sie umfasst verschiedene Arten von Bädern, einschließlich Hallenbäder, Freibäder und Freizeitbäder. In diesem Artikel werden wir speziell auf die Verwendung von Sandfiltern und Aktivkohlefiltern in diesen Einrichtungen eingehen.
Was ist Wasseraufbereitung und warum ist sie wichtig?
Die Wasseraufbereitung ist ein Prozess, der verwendet wird, um Wasser zu reinigen und sicher für die Verwendung zu machen. In Schwimmbädern ist sie besonders wichtig, um die Verbreitung von Krankheiten zu verhindern und die allgemeine Wasserqualität zu verbessern. Es ist wichtig, dass das Wasser in Schwimmbädern klar bleibt, um die Sicherheit der Schwimmer zu gewährleisten und das Wachstum von Algen und anderen Mikroorganismen zu verhindern.
Wie wird die Wasseraufbereitung in Schwimmbädern durchgeführt?
Die Wasseraufbereitung in Schwimmbädern erfolgt in mehreren Schritten, die im Folgenden erläutert werden:
Filtration
Die Filtration ist der erste Schritt in der Wasseraufbereitung in Schwimmbädern. Sie entfernt physische Partikel und Verunreinigungen aus dem Wasser. Hier kommen Sandfilter und Aktivkohlefilter ins Spiel.
Sandfilter
Sandfilter sind eine weit verbreitete Methode zur Filtration von Schwimmbadwasser. Sie bestehen aus einem Behälter, der mit speziellem Filtersand gefüllt ist. Das Schwimmbadwasser wird durch den Sand gepumpt, der als physische Barriere dient und Partikel und Verunreinigungen aus dem Wasser entfernt.
Die Effizienz eines Sandfilters hängt von der Größe der Sandpartikel ab. Größere Partikel ermöglichen eine schnellere Filtration, lassen aber auch kleinere Verunreinigungen durch. Kleinere Partikel filtern das Wasser gründlicher, benötigen aber mehr Zeit.
Aktivkohlefilter
Aktivkohlefilter spielen auch eine wichtige Rolle in der Wasseraufbereitung in Schwimmbädern. Sie sind besonders wirksam bei der Entfernung von organischen Verbindungen, Chlor und Chloraminen, die in Schwimmbädern häufig vorkommen und unangenehme Gerüche und Augenreizungen verursachen können.
Die Aktivkohle in diesen Filtern hat eine extrem große Oberfläche, die es ihr ermöglicht, eine große Menge an Verunreinigungen aufzunehmen. Sie ist besonders wirksam bei der Entfernung von Verbindungen, die den Geruch und Geschmack des Wassers beeinträchtigen können.
Desinfektion
Nach der Filtration wird das Wasser desinfiziert, um alle restlichen Mikroorganismen zu töten. Dies geschieht in der Regel durch die Zugabe von Chemikalien wie Chlor oder Brom. Alternativ kann auch UV- oder Ozonbehandlung verwendet werden.
Unterschiede in der Wasseraufbereitung
Die Wasseraufbereitung in Schwimmbädern ist ein komplexer Prozess, der sich aus mehreren Stufen zusammensetzt und das Ziel verfolgt, das Wasser sauber und hygienisch zu halten. Bevor wir auf die spezifischen Prozesse eingehen, die in Hallenbädern, Freibädern und Freizeitbädern stattfinden, ist es wichtig zu verstehen, dass es Unterschiede zwischen privaten und öffentlichen Bädern gibt. Gemäß der deutschen Norm DIN 19643 gelten nur Einfamilienbäder als privat, während alle anderen Bäder, einschließlich solchen von Hausgemeinschaften, als öffentlich gelten.
In all diesen Bädern durchläuft das Wasser zunächst die sogenannte Flockungsstufe. Hierbei wird dem Wasser ein Flockungsmittel zugefügt, das Schmutzpartikel bindet, sodass diese später leichter herausgefiltert werden können. Zudem wird mit der Flockung das Algenwachstum verhindert, indem das für ihr Wachstum notwendige Phosphat im Filter zurückgehalten wird. Nach dieser Stufe durchfließt das Wasser einen oder mehrere Filter, in denen beispielsweise Sand als Filtermaterial dienen kann.
Nach der Filtration wird das Wasser desinfiziert, in der Regel durch Chlorung. Dies geschieht mittels Chlorgas, Natriumhypochlorit oder Calciumhypochlorit, um eine Depotwirkung im Schwimmbecken zu erreichen. Nach dem Zusetzen von Chlor wird das gefilterte Wasser als Reinwasser bezeichnet. Um gebundenes Chlor und Trihalogenmethane zu reduzieren, sind zusätzliche Verfahrensstufen erforderlich, die unter anderem einen Aktivkohlefilter umfassen können. Anschließend wird der pH-Wert des Wassers reguliert und ein Teil des Wassers wird vor der Chlorung durch einen Wärmetauscher geleitet und erwärmt.
Die Aufbereitung von Wasser in Freibädern folgt ähnlichen Prozessen, muss jedoch auch mit spezifischen Herausforderungen wie Verunreinigungen aus der Luft umgehen. Neben der Flockung und Filtration, die ähnlich wie in Hallenbädern abläuft, kann das Wasser in Freibädern auch mit Aktivkohle gereinigt werden, um gelöste chemische Stoffe zu entfernen. Zudem kann das Gas Ozon eingesetzt werden, um viele Wasserinhaltsstoffe und Mikroorganismen im Wasser zu zerstören, und Ultraviolett-Licht kann zur Entfernung von unerwünschten gelösten Verbindungen verwendet werden. Wie in Hallenbädern wird auch in Freibädern Chlor zur Desinfektion zugefügt, bevor das aufbereitete Wasser zurück ins Becken strömt.
Wie Läuft das ganze im Beckenkreislauf ab?
Der Prozess der Wasseraufbereitung in Freizeitbädern folgt den gleichen Schritten wie in Hallenbädern und Freibädern. Der Wasseraufbereitungsprozess beinhaltet typischerweise die folgenden Schritte:
- Sammeln und Speichern: Das Wasser fließt zunächst aus dem Pool und in einen Rohwasserspeicher.
- Flockung: In diesem Speicher wird ein Flockungsmittel zugegeben, das Schmutzpartikel bindet, damit sie leichter herausgefiltert werden können. Außerdem verhindert dieser Prozess das Wachstum von Algen, indem er Phosphate, die Algen für ihr Wachstum benötigen, als schwer lösliches Aluminium- oder Eisenphosphat im Filter zurückhält.
- Filtration: Das Rohwasser fließt dann durch einen oder mehrere Filter. Materialien wie Kies, Sand und Hydroanthrazit können als Filtermedium verwendet werden. Auch die Ultrafiltration, bei der das Wasser unter Druck durch poröse Membranen gepresst wird, kann verwendet werden.
- Desinfektion: Das gefilterte Wasser, nun Filtrat genannt, wird desinfiziert. Dies geschieht in der Regel mit Chlorgas, Natriumhypochlorit oder Calciumhypochlorit. Dies schafft einen Depot-Effekt im Schwimmbecken. Nach Zugabe von Chlor wird das Filtrat als Reinwasser bezeichnet.
- Entfernung unerwünschter Chemikalien: Zusätzliche Schritte sind notwendig, um gebundenes Chlor und Trihalogenmethane zu reduzieren. Gebundenes Chlor kann über einen Aktivkohlefilter, UV-Strahlung oder eine Pulverkohledosierung abgebaut werden. Wasser kann auch mit Aktivkohle gereinigt werden, die gelöste Stoffe an ihrer porösen Oberfläche bindet. Weitere Methoden umfassen die Verwendung von Ozongas, das viele Wasserinhaltsstoffe (z.B. Harnstoff) zerstört und Mikroorganismen im Wasser abtötet, sowie die Verwendung von ultraviolettem Licht (UV-Bestrahlung) zur Entfernung unerwünschter gelöster Verbindungen aus dem Wasser.
- pH-Regulation: Der pH-Wert wird dann reguliert. Laut DIN 19643 sollte dieser mindestens pH 6,5 betragen. Der obere Wert hängt davon ab, ob Flockungsmittel verwendet werden und ob es sich um Meer- oder Süßwasser handelt. Idealerweise ist der pH-Wert das Wassers in einem Bereich von 6,8 pH und 7,2 pH. In diesem Bereich kann das Flockungsmittel am besten arbeiten.
- Rückführung in den Pool: Kurz bevor das aufbereitete und nun saubere Wasser in das Becken zurückfließt, wird ihm Chlor zur Desinfektion zugefügt. Dies reduziert effektiv Bakterien und Viren, einschließlich möglicher Krankheitserreger, die von Badegästen ins Beckenwasser eingetragen wurden, an Ort und Stelle im Becken, bevor sie einem anderen Badegast gefährlich werden könnten.
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