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Um einen Rechtsstreit zu vermeiden, gibt Donald Trumps Social-Media-Website nun stillschweigend zu, dass der Computercode, der die Plattform antreibt, von Mastodon stammt. Auf Trumps „Truth Social“-Seite gibt es jetzt einen eigenen Bereich mit der Bezeichnung „Open Source“, der ein Zip-Archiv mit dem Quellcode von Mastodon enthält.

„Unser Ziel ist es, die Open-Source-Gemeinschaft zu unterstützen, ganz gleich, welche politischen Überzeugungen man hat. Deshalb ist der erste Ort, an dem wir erstaunliche Software finden, die Community und nicht ‚Big Tech'“, heißt es auf der Seite.

Screenshot von Truthsocial.com/open-source/

Truth Social hat den Bereich am 12. November eingerichtet, zwei Wochen nachdem der Social-Networking-Anbieter Mastodon gedroht hatte, Trumps Plattform wegen Verletzung seiner Open-Source-Lizenz zu verklagen.

Obwohl Truth Social noch nicht gestartet ist, ging eine erste Testversion im Oktober online, und die Nutzer/innen bemerkten sofort, dass sie einige Designelemente von Mastodons Software übernommen hatte. Damals hat Truth Social jedoch weder Mastodon erwähnt noch den dahinter stehenden Computercode veröffentlicht.

Da Mastodon ein Open-Source-Softwareprojekt ist, kann es jeder kostenlos nutzen. Aber wenn du das tust, verlangt die Softwarelizenz, dass der Code und alle daraus resultierenden Änderungen an deiner Mastodon-basierten Plattform öffentlich zugänglich gemacht werden, damit die gesamte Mastodon-Gemeinschaft davon profitieren kann. (Das schließt allerdings nicht die Veröffentlichung von Nutzerdaten oder die Freigabe von Admin-Zugängen ein).

„Wir veröffentlichen unsere Arbeit in erster Linie aus dem Grund, dass wir den Plattformbetreibern etwas geben und die Plattformbetreiber uns etwas zurückgeben, indem sie ihre Verbesserungen für uns und alle anderen zur Verfügung stellen“, schrieb Mastodon letzten Monat in einem Blogbeitrag. Trumps Social-Media-Seite hatte jedoch behauptet, der gesamte Quellcode sei „proprietär“ und werde ausschließlich von Truth Social kontrolliert.

Mastodon schickte daraufhin einen Brief an Trumps Social-Media-Plattform und forderte sie auf, den Quellcode innerhalb von 30 Tagen zu veröffentlichen, andernfalls drohten rechtliche Schritte wegen Urheberrechtsverletzung. Der Gründer von Mastodon, Eugen Rochko, erklärt nun gegenüber PCMag, dass er mit einer Klage noch wartet.

„Wir haben noch keine Antwort von ihnen erhalten, aber sie haben ein ZIP-Archiv des Quellcodes hochgeladen, womit sie der Aufforderung vorerst nachgekommen sind“, so Rochko in einer E-Mail.

Allerdings scheint es sich bei dem hochgeladenen ZIP-Archiv nur um eine abgespeckte Version des bestehenden Mastodon-Quellcodes zu handeln, den man bereits auf Github findet. Das Archiv selbst ist nur knapp 30 MB groß. Dennoch sagte Rochko, dass das Zip-Archiv „interessanter werden könnte“, wenn Truth Social endlich an den Start geht.

Laut PC Mag gibt es Hinweise darauf, dass Trumps Social-Media-Plattform im ersten Quartal des nächsten Jahres offiziell an den Start geht. Eine Beta-Version der Seite sollte eigentlich im November starten, ist aber bisher (zum Glück) nicht geschehen.

Quelle: PC MAG

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By lars

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